Tarte Tatin: ein französischer Apfelkuchen mit ganz, ganz viel Karamell

Tarte Tatin: ein französischer Apfelkuchen mit ganz, ganz viel Karamell

Ich gebe es ja zu: Ich bin très Franzosen-verliebt. Wieso? Weil ich eine Woche in Paris verbracht habe – und ganz im Gegenteil zu dem, was viele sagen, unsere Nachbarn als zuvorkommend erlebt. Während ich mit meinem Schulfranzösisch für einen Satz mit fünf Wörtern und 15 Ähs gefühlte drei Minuten brauchte, boten mir sämtliche Kellern und Verkäufer sowas von fix an, aufs Englische zu switchen. Ob’s Höflichkeit war? Mitleid? Oder vielleicht auch nur das Motto „Zeit ist Geld“?

Keine Ahnung, falls ja, konnten sie es mit einem zuckersüßen Lächeln immer sehr gut kaschieren. Genervt wirkte nie jemand; sondern offen, herzlich und hilfsbereit empfunden. Vom tollen Essen ganz zu schweigen! Wenn ich da leben würde, wäre keine Tür mehr groß genug – gut vielleicht das Eingangstor von Versailles, haha…  Käseläden, Patisserien, Bäckerein, Fleischer reihen sich aneinander. So etwas kenne ich aus Deutschland so gar nicht. Genuss wird in Fronkreich, Fronkreich geradezu zelebiert. Zwischendurch dachte ich immer wieder: Man sollte einfach dort leben, wo man hingehört; ich wandere aus. Aber dafür ist mein Französisch einfach zu schlecht.

Und deshalb habe ich mir den wohl beliebtesten Kuchen der Franzosen (von franzoesischkochen.de) gebacken, eine Tarte Tatin. Achja, die Besonderheit: Er wird verkehrt herum gebacken. Das Karamell kommt nach unten, dann die Apfelstücke, und zum Schluss, oben drauf, der Boden. Nach dem Backen wird der Kuchen gestürzt, und liegt dann, ganz genau, wieder richtig rum.

Zutaten für eine Form von einem Durchmesser von 26 Zentimetern:

  • 7 festkochende Äpfel (säuerlich)
  • 300 g Zucker
  • 1 Vanilleschote

Für den Boden:

  • 1 Ei
  • 250 g Mehl
  • 125 g Butter
  • 50 g Zucker

Für das Karamell:

  • 200 g Zucker
  • 50 g Butter
  • 1 TL Salz

Zubereitung:

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Äpfel schälen und in Achtel (oder Viertel) schneiden. In einem Kochtopf 700 Ml Wasser mit 300 Ml Zucker zum Kochen bringen. Der Zucker sol sich komplett auflösen, das Mark der Vanille hinzufügen, dann die Äpfel. Diese sollen rund 5 Minuten blanchiert werden. Sie sollen weich werden, aber nicht zu Muß zerfallen. daher zwischendurch den Stichtest machen. Dann die Äpfeln rausnehmen und abkühlen lassen.

Das Karamell:

Ein Drittel des Zuckers in einen Topf geben und bei schwacher Hitze schmelzen lassen. Dann das nächste Drittel hinzufügen, am Topf immer wieder ruckeln, so dass sich der Zucker auf dem Karamell verteilt. Nicht umrühren. Nach und nach den Rest dazukippen, bis nur noch ein wenig des Zuckers zu sehen ist. Dann darf gerührt werden. Salz und Butter hinzufügen und wieder gut rühren.

Das Karamell auf den Boden der Kochenform gießen. Ganz wichtig: Die Form muss dicht sein. Beim ersten Mal ist mir nämlich alles ausgelaufen – direkt in den Ofen (Was ne Sauerei!). Die Apfelstücke auf das Karamell legen.

Der Boden:

Die Zutaten für den Boden mit einem Handrührer mit Knethaken verrühren – und dann noch einmal mit den Händen durchkneten. Einen Zentimeter dick ausrollen. Er sollte direkt über den Äpfeln abschließen, die Ränder ein bisschen eindrücken und mit einer Gabel Löcher in den Boden piksen, damit er nicht aufgeht.

Nun 35 Minuten lang backen. Sofort stürzen, wenn er den Ofen verlassen hat. Aber keinen ganz flachen Teller dafür nehmen, weil das Karamell von der Tarte hinunterläuft.



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