Aji de Gallina: Peruanisches Hähnchen in Kondensmilch-Chili-Creme

Aji de Gallina: Peruanisches Hähnchen in Kondensmilch-Chili-Creme

Wie gut, dass ich das Wort Lethargie nur aus dem Duden kenne und mein Wesen eher gegenteilig gepolt ist. Das endet manchmal auch darin, dass ich meiner Mutter über Whatsapp schreibe: „Mama, nächsten Monat fliegen wir nach Rom.“ Hatte ich einfach so entschieden, weil ich wusste, dass sie da immer gern mal hin wollte. Aber Mama ist weit über 70. Und für Mama ist das natürlich eine Information, mit der sie eigentlich erst mal schwanger gehen muss – so ein halbes Jahr lang :). Sich mental drauf einstellen, Termine checken, Koffer packen und so. Ab einem gewissen Alter gehen die Uhren nämlich etwas langsamer. Da sind 30 Tage wie 3 Tage, weil man eben nicht mehr so flexibel ist, obwohl man objektiv gesehen mehr Zeit hat. Aber bloß nicht falsch verstehen: Natürlich bin ich nicht kopflos aktionistisch. Ganz im Gegenteil: Ich überlege mir sehr gut, was ich will. Ganz besonders, was elementare Dinge in meinem Leben angeht. Bisher bin ich damit auch richtig gefahren. Aber was Reisen angeht, Essen oder anderer Fun, der mir oder meiner Familie guttut, kann ich schon impulsiv sein.

Und jetzt? Jetzt stehe ich vor einem Mega-Abenteuer: Die Reise durch Peru, Chile und Bolivien. Für mich ist es ganz klar, so viel wie möglich genau jetzt, in diesen Jahren, mitzunehmen. Und um noch mal auf das Wort Lethargie zu sprechen zu kommen: Während dieser Reise werde ich so gar nicht chillen, also nicht körperlich. Geistig garantiert – denn mit so vielen großartigen Eindrücken werde ich ganz weit weg sein von negativen Gedanken und mich von der Schönheit der Natur überwältigen lassen. Ich werde ständig auf den Beinen sein, keine Liege platt liegen, und trotzdem super entspannt zurückkommen.

Wie schon im letzten Text erwähnt (über die bolivianischen Pucacapas, ein echt schweres Wort übrigens, ich nenne die Dinger ständig versehentlich Pupacacas 🙂 ), bin ich voller maximaler Vorfreude, weshalb es hier noch ein paar Gerichte aus diesen drei Ländern geben wird – vielleicht sogar noch einen Drink. Ich denke da – na, logisch – an Pisco Sour! Und ich versuche, noch ein oder zwei Rezepte von der Reise mitzunehmen.

Eines, was ich als Einstimmung (zum Hochzeitsjahrestag übrigens, den ich gerade erst mit meinem Mann hatte!) gekocht hatte, war dieses Aji de Gallina. Es ist eine Art Frikassee, nur auf peruanisch – und wie ich finde, deutlich leckerer, weil auch anders und eigentlich kein Frikassee. Ja, es ist sahning. Kartoffeln sind auch drin. Salz und Pfeffer und Hähnchen ebenso. Aber das war’s eben auch schon.

Ich liebe die Cremigkeit der Kondensmilch, mit der rauchigen Chilipaste und dem zarten Hähnchenfleisch jedenfalls. Genau wie die Peruaner. Es gilt dort neben dem Ceviche als eines der Gerichte, die am häufigsten gegessen werden – Hausmannskost für Familienfeiern eben.

Natürlich ist es total reichhaltig, sieht man ja, wenn man sich die Zutatenliste anschaut, aber ich bin nun mal kein Mensch, der sich groß quält und sich ein Salatblatt für drei Tage einteilt. Und das ein ganzes Leben lang. Denn das wäre die Hölle für einen Genussmenschen wie mich. Für mich mich gilt: Das Leben ist einfach zu kurz, um nicht zu genießen – aber natürlich auch, um unkontrolliert in die Breite zu gehen :D. Aber jetzt geht es nicht um Diät, sondern ums Schlemmen.

Zutaten für 2 Personen:

  • 400 g Hähnchenfleisch
  • 250 g Kartoffeln
  • 30 g Paniermehl
  • 150 ml Kondensmilch
  • 1 EL Amarillo-Chili-Paste
  • 30 g geriebener Parmesankäse
  • 2 kleine Zwiebeln
  • 20 g gehackte Walnüsse
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 2 hart gekochte Eier
  • 4 schwarze Oliven
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl

Zubereitung:

Kartoffeln kochen. Das Hähnchen mit einer zerteilten Zwiebel gar kochen. Paniermehl in einer Schüssel mit der Kondensmilch mischen. Ist das Hähnchen gar, in kleine Stücke zerfasern. Den Sud nicht wegschütten.

Die andere Zwiebel, den Knoblauch und die Walnüsse hacken, mit Amarillo-Paste und Kreuzkümmel in einer Pfanne mit Öl braten. Die Kondensmilch-Paniermehl-Mischung hinzufügen. Kurz heiß werden lassen, vom Herd nehmen, 100 ml des Hähnchensuds hinzufügen und pürieren.

Hähnchen in Olivenöl braten. Salzen, pfeffern, mit Kreuzkümmel würzen. Soße und Parmesan hinzufügen. Bei Bedarf noch Hähnchen-Sud angießen. Kartoffeln schälen zum Gericht geben sowie die Eier, Petersilie und die Oliven.



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