Pastel de Choclo – ein chilenischer Auflauf

Pastel de Choclo – ein chilenischer Auflauf

Buenas tardes! Was für ein Urlaub… Ich bin noch immer mit meinen Gedanken in Südamerika: Peru, Bolivien, Chile. Natürlich haben mein Mann und ich die Länder nur gestreift. Um sie wirklich kennenzulernen, muss man wohl mindestens zwei Monate auf Reisen sein, aber wir die wichtigsten Stationen waren immerhin drin. Es war zutiefst beeindruckend. Wir waren täglich woanders, haben nicht eine Stunde einfach nur faul den Liegestuhl platt gedrückt (okay, zum Schluss dann im Weinanbaugebiet 😉 ). Es war sehr, sehr tough – und ich so entspannt wie selten. Denn es gab ja nicht eine Minute Zeit, um abzuschweifen. Nein, ich war jeden einzelnen Moment komplett dort, wo ich auch war.

Natürlich, denn wenn man mit Staunen aufgrund der Eindrücke der wohl vielfältigsten Gegend dieses Planeten (na gut, ich kann das jetzt auch nicht wirklich bewerten, weil ich den ganzen Planeten ja nicht kenne) beschäftigt ist, ist es schlichtweg nicht möglich, beispielsweise die Liste mit den Weihnachtsgeschenken durchzugehen. Das, und nichts anderes, bedeutet für mich Urlaub. Liegen, essen, trinken 14 Tage nonstop ist es jedenfalls nicht.

Was mich besonders beeindruckt hat? Oh, ich hoffe, ich werde nicht als Banause bezeichnet, aber es waren weniger die historischen Bauten. Natürlich war Machu Picchu wunderschön, dennoch hing mein Blick an den Bergen um die Inka-Stätte. Diese wahnsinnig hohen, satt-grünen Kolosse samt ihrer tiefen Schluchten. Ich konnte nicht aufhören, Fotos zu machen und war enttäuscht, dass es nicht möglich war, diese Schönheit zu transportieren. Aber irgendwie ist es doch immer so beim Fotografieren, oder? Letzendlich verbleibt aber alles als Erinnerung in meinem Kopf – und ist damit nicht weg.

Nicht minder angetan war ich von der Salar de Uyuni, der größten Salzwüste des Planeten (mit rund 12.000 qkm). Alles, was das Auge erblickt, ist weiße Weite – was sehr entspannend wirkt, vielleicht aufgrund der Gleichförmigkeit, nichts stört, nichts sticht hervor. Im ersten Moment denkt man an Schnee, aber es ist pures Salz, das ich sogar während unseres Mittags-Stopps im Nichts zum Würzen meines Essens benutzt habe. Zack, einfach vom Boden auf den Teller.

Und ich habe mich in die Alpakas verliebt. Was für wunderschöne, liebe, kuschelweiche Wesen. Ich hätte sie alle den ganzen Urlaub lang küssen und drücken können. Allerdings bezweifle ich, dass sie mit so viel Zuneigung fertig geworden wären. Zwei unserer Fahrer erzählten uns übrigens, dass sie Mini-Herden zuhause im „Garten“ stehen haben. Egal, wo wir vorbeifuhren, welche Gegenden wir passierten, sie sind einfach überall in den Anden, wirklich überall – vor allem in großen Herden. Und sie dienen, klar, als Wolllieferanten.

Apropos Anden: Da war ja noch was! Genau, die Höhe. Wirklich Probleme hatte ich mit ihr keine. Es fühlte sich nur an, als wäre ich 90 Jahre alt und 300 Kilo schwer. Als wir von Lima (Meereshöhe) nach Cusco flogen (3400 Meter) war mir auch ziemlich schwummerig. Es hatte was von betrunken sein, ohne betrunken zu sein. Kurz nachdem ich den Koffer vom Flughafen geschleppt und zum Auto gebracht hatte, dachte ich: Jawoll, jetzt klappste um. (Ich weiß, wir hätten vielleicht zwischen Null und 3400 Metern ne 2500 einlegen können)

Und dann standen wir im Hotel vor der Aufgabe des Tages: eine Treppe mit 20 Stufen hochgehen. Auweia! Ich musste nach drei Stufen erst mal pausieren, war völlig außer Atem und lag schließelich keuchend mit rasendem Herzen auf dem Bett. Erst mal ausruhen, dachte ich. Verrückt, nicht wahr? Aber es wurde nach und nach besser. Natürlich bin ich schwach geblieben, weil es rund drei Wochen dauert, bis man z.B. übers Fußballfeld toben kann. Aber immerhin blieben mir Kopfschmerzen und anderes erspart. Da habe ich eher Probleme mit Hitze und krasser Kälte. Ja, letzendlich waren wir irgendwann auf 5000 Metern – aber nur kurz. Ab diesem Punkt fangen übrigens auch extreme Höhen an, in denen sich der Mensch nicht mehr dauerhaft akklimatisieren kann.

Die schwierigste Aufgabe war aber das Essen, also das Richtige zu essen. Und das hieß: Kohlenhydrate und kein Eiweiß. In Lima haben wir noch reingehauen, Pisco Sour getrunken. Das war am Abend, bevor es nach Cusco ging, natürlich nicht mehr drin. Der Körper darf nicht mit schwer verdaulichen Speisen belastet werden und auch nicht mit einem Kater zutun haben, was Sauerstoff verbraucht. Denn da oben sieht es mit der Sauerstoffaufnahme nämlich etwas schwieriger aus. Dennoch haben wir auch in den Bergen lecker geschmaust. Es gab sehr viel Kartoffelgerichte, wie z.B. die Causa.

Deshalb hole ich jetzt noch ein wenig zuhause nach. Die Pastel de Choclo ist wahnsinnig eiweißhaltig: Da ist Fleisch, noch mal Fleisch und Ei drin. Oben drauf: eine Maiscreme. Die chilenische Nationalspeise hat mir jedenfalls vorzüglich geschmeckt. Und natürlich: Es werden noch weitere Leckereien aus den Anden folgen.

Zutaten für 4 Personen (eine Auflaufform):

  • 650 g Mais (aus der Dose, Abtropfgewicht)
  • 130 ml Milch
  • 1 EL Butter
  • 5 Stängel Basilikum
  • Salz, Pfeffer
  • 400 g Hähnchen
  • halber Liter Gemüsebrühe
  • 1 Zwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 400 g Hackfleisch
  • 100 ml Rinderbrühe
  • 60 g Oliven
  • 60 g Rosinen
  • 4 Eier
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Paprikapulver
  • Chili nach Geschmack
  • 1 TL Oregano

Zubereitung:

Ofen auf 200 Grad vorheizen.

Den Mais mit der Milch und der Butter, dem kleingechkten Basilkum in einen Topf geben, kochen und pürieren. Etwas eindicken lassen – zu einer Art streichbaren Creme – und zur Seite stellen.

Das Hähnchen in der Gemüsebrühe kochen und mit zwar Gabeln zerfasern. Salzen und pfeffern, abschmecken, zur Seite stellen.

Eier hart kochen.

Nun den Knoblauch, die Zwiebel, die Rosinen und die Oliven sehr fein hacken. In etwas Öl anschwitzen. Hackfleisch dazugeben, mit etwas Brühe ablöschen, Salz, Pfeffer, restliche Gewürze hinzufügen.

Nun die Eier in Scheiben schneiden. Erst das Hackfleisch in die Form legen, dann das Ei, dann das Hähnchen und mit der Maiscreme abschließen. Wer’s mag kann noch hauchzart eine Schicht Zucker darüberstreuen, dann wird extra knackig oben drauf. Ich habe verzichtet, weil der Auflauf schon eine gute Süße hat. Dann für 30 Minuten in dem Ofen.



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