Schon mal koreanische Tapas gegessen?
Ja, die Überschrift ist schon genau richtig so. Koranische Tapas gibt es wirklich, heißen zwar nicht so, sind aber eben auch kleine Häppchen, die man kombinieren oder auch separat essen kann. Ja, ich gebe zu: Es war mein erste koreanisches Mahl. Aber ein echter Hit – bis auf ein paar Kleinigkeiten. Aber schön der Reihe nach…
Ich war mit meinem Freund im Kimzen (Nähe Hamburger Sternschanze), das sich selbst sowohl Bistro als auch Restaurant nennt und authentische koreanische Küche anbietet. Der Laden an sich ist eher spartanisch eingerichtet, ein paar Tische, kahle Wände, ein großer Tresen, alles sehr gepflegt und in Beigetönen gehalten. Wer es puristisch mag, dem wird es gefallen.
Leider hat es etwas gedauert, bis uns endlich jemand bediente. es war der Besitzer des Landens, Thomas Kim, dessen Mutter auch den Kochlöffel schwingt.
Wir mussten schon gut 20 Minuten ausharren – und mein Magen knurrte ganz schön 😉 . Vielleicht lag’s aber auch daran, dass der Laden proppevoll war (man bediente nur zu zweit). Außerdem muss ich gestehen: Wir hielten uns ganz schön lange an der Speisekarte fest. Grund war sicherlich auch, dass wir das Prinzip der Speise-Auswahl nicht genau verstanden hatten.
Mix it, Baby!
Prinzip? Welches Prinzip? Naja, auf Seite eins der Karte stehen fünf Hauptgerichte (zwischen 3,50 bis 7 Euro) . Diese kombiniert man mit Kleinigkeiten (zwischen 2 und 4 Euro), die auf den folgenden Seiten aufgelistet sind. Hört sich einfach an. Wussten wir aber nicht. Weil es eben so nicht auf der Karte stand. Und: Es hat uns auch niemand erklärt. Unser Glück: In der Karte war auch ein Magazin-Artikel (mit Bewertung) eingebunden, der etwas Erklärbär-Arbeit leisten konnte. Trotzdem: Die meisten Leute werden sich das gewiss nicht alles durchlesen, sondern wollen sofort Fakten, Fakten, Fakten. Deswegen mein Tipp an den Besitzer: Kategorien der Speisekarte einfach kenntlich machen…
Mein Freund und ich entschieden uns für ein Bibimbap und einen Bulgogi-Teller. Das Bibimbap ist ein tradionelles koreanisches Gericht, bestehend aus Reis, Hühnerfleisch (wahlweise auch Schwein), Gurke, Möhre und Sojasprossen. Der Bulgogi-Teller sah ähnlich aus: Reis, mariniertes Hühnerfleisch, Gurke – (jetzt wird’s anders) und Weißkohl. Der Reis, das Fleisch und die einzelnen Gemüse-Sorten waren alle einzeln auf den Tellern angerichtet. Dazu erklärte dann die nette Kellnerin, dass wir alles schön mixen sollen, damit die Gewürze alle gleichmäßig verteilt werden. Gesagt, getan. Problem der Mixaktion: Dadurch wurde das Essen kalt. Hier der Grund: Fleisch und Reis waren die einzigen Zutaten die relativ warm waren, durch das kalte Gemüse sank natürlich auch die Gesamttemperatur. Meine Meinung: Das sollte auch auf der Karte stehen. So manchem Gast könnte das nicht gefallen. Wir hatten kein Problem damit. Trotzdem waren beide Hauptgerichte für sich allein nicht der Hit, sondern schon recht fad.
Jetzt kommt das große Aber – und das Besondere! Tusch, Fanfaren! Tadaaa: die Tapas! Wow, kann ich da nur sagen: Die sind ein absolutes Geschmackserlebnis. Auf unserem Tisch landeten: Seetangblätter, eingelegte Papayastreifen und marinierte Lotuswurzel. Auf unserem Tisch landete nicht: Glasnudeln aus Süßkartoffeln, wurde schlichtweg vergessen.
Die Papayastreifen (schön scharf) und die Lotuswurzel (erinnert an Ingwer) mischten wir unter unser Essen oder aßen sie parallel einfach pur. Die gerösteten Seetangblätter nimmt man hingegen in die Hand, legt dann von seiner Hauptspeise etwas hinein, wickelt eine Rolle daraus und dann… rein in den Mund. Mjam, ich muss schon sagen: Diese Blätter sind superlecker, schön salzig, erinnern geschmacklich an das Meer. Nein, keine Einbildung, ist wirklich so. Stammen ja auch schließlich daher.
Fazit: Ja, was soll ich sagen: Diese Beilagen haben das Hauptmenü total aufgewertet! Deswegen kann ich das Kimzen nur empfehlen, aber eben nur mit reichlich Tapas nebenher.
Maximale Punktzahl pro Kategorie: 5.
Service: 3
Ambiente: 3
Preis: 5
Essen: 4
Raffinesse: 4
Gesamt: 4 Sterne
Ich war schon koreanisch Essen, jedoch habe noch nie was von koreanischen Tapas gehört.
Ist koreanisch ähnlich wie thailändisch?
Hi, ich war auch mal im Kimzen und sehr enttäuscht, weil das Essen spät kam und dann nur noch lauwarm war. Die „Tapas“ sind koreanische Beilagen (Banchan), die normalerweise kostenlos zum Hauptgang gereicht werden und immer wieder nachgefüllt werden. Das man beim Kimzen dafür extra bezahlen musste, hat uns sehr überrascht. Lecker sind die Banchan auf jeden Fall 😀
danke dir!. ich habe nun eiun paar tipps bekommen, wo man stattdesswen hingehen kann, das werde ich auch tun und hier darüber schreiben. danke dir für deinen beitrag, ich war auch nicht gerade begeistert vom kimzen. gerade weil das essen so lau war, aber mit den banchan war es dann wirklich gut. ohne wäre es wirklich schlecht gewesen. lg irene nathalie