Gastro-Check: YaKu

Gastro-Check: YaKu

Zu den essentiellen Dingen im Leben gehört natürlich die Nahrungsaufnahme – ohne die können wir nicht existieren. Für manch einen geht es über dieses Basis-Verständnis nicht hinaus, andere schlemmen für ihr Leben gern. So wie ich – und da wird sich auch nichts ändern, weil Genuss ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben ist. Da mache ich keine Kompromisse.

Deshalb checke ich natürlich immer gern neue Restaurants aus. So wie das mexikanisch-peruanische Restaurant YaKu. Ich habe einen krassen Faible für die Lateinamerikaner, also passte das ganz gut.

Das Restaurant ist mir das erste Mal auf Instagram aufgefallen – wie die Speisen angerichtet waren, HAMMER. Und wie es immer so ist mit Entscheidungen musste ich mir das Profil noch einmal genauer anschauen. Auch auf Facebook. Bei den Google-Bewertungen gab es nix. Eine Website gibt’s auch nicht. Nach ein paar Recherchen finde ich heraus, dass der Laden noch nicht so lange existiert.

Heißt: auf eigene Gefahr austesten. Dennoch versprachen die ganzen tollen Fotos, dass es schlecht nicht werden kann – einen Anhaltspunkt hatte ich also. Ansonsten bin ich niemand, der auf blauen Dunst hin handelt. Also meinen Mann angemorst, der noch auf der Arbeit saß: „Na, wie wäre es gleich mit dem YaKu?“ Den Link zu Facebook noch schnell hinterher geschickt. Er willigte ein. Ich fragte ebenfalls über Facebook nach einem freien Tisch für zwei und bekam sofort eine Antwort.

Also spazierte ich zuhause los. Dann fiel mir noch ein, dass ich so gar keine Kohle mit dabei hatte. Ob man da auch mit Karte zahlen kann? Auch hier bekam ich die Antwort innerhalb von 10 Minuten. So eine schnelle Kommunikation hatte ich noch nirgends. 45 Minuten später war ich in der Schlüterstraße 79 im Stadtteil Rotherbaum (Hamburg).

Das kleine Restaurant ist sehr schlicht eingerichtet, türkise und weiße Wände, eine aus Backstein. Es wirkt eben auch so, als wäre man frisch eingezogen. Um uns herum sitzt noch ein weiteres Paar an einem Tisch, aber es ist ja auch erst 19 Uhr.

Wir werfen einen Blick in die kleine Karte. Sie ist aufgeteilt in peruanische Vor- und Hauptspeisen – das gleiche gilt auch für Mexiko. Und dann gibt es noch Nachspeisen, die ich aber links liegenlasse. Ich bin eben nicht so eine Süße – und würde etwas Herzhaftes immer vorziehen, wenn man mich zwingen würde.

Die Entscheidung fällt auf die Causa Akihiro. Und die besteht aus: Kartoffelstampf mit Thunfisch, Wachtelei, Nikkei-Soße, Algen und Sesam. Binnen zehn Minuten steht das Gericht auf dem Tisch. Wir teilen. Es ist sehr, sehr lecker, wenn auch ein wenig kalt. Der Fisch ist super zart – und wenn man alle Bestandteile auf die Gabel nimmt, ist es eine kleine Geschmacksexplosion. Zimmertemperatur hätte wohl aber bestimmt noch mehr Geschmäcker aktiviert. Aber das ist nur ein ganz kleiner Kritikpunkt. Daher vergeben wir die Note 1 Minus.

Wir sagen der Kellnerin, dass wir eine kleine Pause einlegen möchten – ich lasse mir da einfach gerne Zeit, lasse sacken, genieße und nehmen noch einen Schluck von diesem schönen, kräftigen Rotwein, ein Syrah.

Bei den Hauptspeisen fällt mir die Auswahl unendlich schwer. Was will ich? Fisch, Fleisch oder doch lieber ein vegetarisches Essen? Es klingt alles so superkreativ. Und das liebe ich ja. Oh Menno, was mache ich jetzt nur. Aber dann hatte ich’s: Rindfleisch mit Maniokkroketten, Chili-Koriander-Soße, Zwiebel-Salat und Avocado. Mein Mann wählte diese Kombination: Kakao-Creme mit Polenta, Käse, gerösteten Aprikosen, pikanter Reistasche und Avocadocreme.

Langsam füllt sich der Raum. Um 20 Uhr ist es rappelvoll. Aber die wichtigste Frage: Wer hatte das bessere Essen gewählt? Mein Mann natürlich. Dem vegetarischen Gericht würde ich eine Eins mit Stern geben. Die Kakao-Creme ist der Knaller: So viele verschiedene fein gehackte Nüsse befinden sich darin und geben dem Ganzen wahnsinnige Tiefe. Auch die Reistasche war ganz neu für mich. Eingewickelt in einem Blatt, komplett gepresst, war der Reis als solches mit der Zunge gar nicht mehr zu spüren.

Meine Hauptspeise war auch gut. Die Soße lecker, aber da fehlte mir ein kleiner Kick irgendwie, das Fleisch leider innen leicht kalt – während ich die Maniokkrotetten total super fand, super zart und fluffig. Deshalb bekommt meine Hauptspeise eine Zwei.

Mein Fazit: Ich bin geflasht – allein wegen der vegetarischen Speise. Und ich will auf jeden Fall wiederkommen und mich durch den Rest probieren.



5 thoughts on “Gastro-Check: YaKu”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert