Hasselback-Kartoffeln mit Kräuter-Knoblauch-Öl
Ich denke ja viel zu viel nach – über ungelegte Eier, wie man so schön sagt. Erst letztens wieder. Nun bin ich ja gerade wieder aus dem Urlaub zurück, aber ich fragte mich: Naja, Irene, du hast ja so zwischen Mallorca und den Gran Canaria geschwankt. Wäre es auf der anderen Insel besser gewesen, weil ich ja nun auch unbedingt Maspalomas sehen wollte…? Und dann wische ich es schnell weg und denke mir: So ein Quatsch, was soll das?! Der Urlaub war doch super.
Meine Mutter und ich haben Palma gesehen, wir lagen am Strand, hatten gutes Essen und allerbestes Wetter. Klar, ich war schon mal auf Mallorca, und leider nicht auf den Kanaren. Und gab es auch Dinge, die eben nicht perfekt waren (es fehlte eine Klima, oh, ja, man mag es kaum glauben, aber wir hatten nen Ventilator), aber dennoch sollte man mit diesem ewigen Vergleichen aufhören. Also, in jeder Hinsicht – weil das nichts bringt. Schon gar nicht im Nachhinein.
Man sollte sich über das freuen, was man hat(tte). Aber ich bin ja so ne im Kopf-alles-Zermaterin. Letztenendes war der Urlaub ja auch nicht so wirklich für mich, sondern für meine Mutter. Und die war noch nie auf Mallorca. Sie war noch kaum irgendwo.
Deshalb versuche ich auch jedes Jahr einen Urlaub mit ihr zu machen – naja, gut, seit 2017. Sie ist auch (weit) Ü-70 (ja, ich war ein Nachzügler 😉 ) und die Zeit ist nicht mehr lang, bis sie vielleicht nicht mehr ist. Das weiß man ja nicht. Sie sagte auch schon zu mir, ich solle für das nächste Jahr mal nichts buchen – wer weiß, was kommt. Da habe ich direkt mit einem halben Wut-Anfall reagiert, vielleicht auch, weil ich das eigentlich verdrängen will, denn wer will jemanden verlieren? Wohl keiner. Aber auch unsere Eltern und Großeltern haben ihre Eltern verloren, das ist der niemals so einfach hinnehmbare Kreislauf. Wie sollte man auch? Wir leben ja alle nur ein Leben. Dass es irgendwann endet, da will keiner dran denken – und da denkst du schon gar nicht als 15- oder 25-Jährige drüber nach, aber mit Ende 30 eben schon.
Was dann an Familie (übrig) bliebe, wären meine Schwester und ich – und mein Mann natürlich. Familie ist so, so, sooooo wichtig für mich.
Nun ja, die Kanaren kommen auf jeden Fall im nächsten Jahr. Mit meiner Mama. Das steht fest. Und jetzt wird holprig übergeleitet zur Hasselback-Kartoffel, auf die garantiert alle Familienmitglieder abfahren werden, denn sie ist knusprig, innen weich, so geil gewürzt mit Kräuter-Knoblauch-Öl und macht sich als Grillbeilage hammer-gut.
Zutaten:
- 10 kleine Kartoffeln
- 80 ml Öl
- eine Handvoll Kräuter nach Wahl
- 1 Zehe Knoblauch
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Super easy landet diese Kartoffel auf dem Teller. Und das geht so: Erstmal wird gemischt. Kräuter schön fein hacken. In einen kleinen Behälter geben, Öl dazugießen, Salz und Pfeffer hinzufügen, den Knobi hineinpressen. Durchmischen. Es darf ruhig etwas salziger sein, weil es ja auf die Kartoffel drauf kommt.
Zwei Bretter nebeneinander legen, die ungekochte Kartoffel mit Schale dazwischen packen und dann die Kartoffel ganz oft und fein einschneiden.
Die Bretter fungieren als Stopper, damit man die Kartoffeln nicht ganz durchtrennt. Ich habe es hier noch mal als Foto eingestellt, damit man es versteht.
Dann die Kartoffeln in eine Auflaufform setzen und gut mit dem Kräuter-Öl beträufeln und bitte nicht die „Fächer“ der Kartoffeln vergessen, diese so gut es geht, auseinander halten und befüllen. Dann kommt alles bei 200 Grad für rund 40 Minuten auf mittlerer Schiene in den Ofen. Es hängt immer von der Größe der Kartoffel ab. In vielen Rezepten steht auch eine Stunde. Da muss man einfach den Stechtest machen.