Mexikanische Tostadas de Atun
Jahresanfänge sind einfach nicht mein Ding. Ich hasse sie. Hell wird es nur kurz – oder auch gar nicht. Denn ehrlich: Meist ist es nur ein Wechsel zwischen tiefschwarzer Nacht und dunkelgrauem Tag – und wenn es ganz miserabel läuft, schüttet’s auch noch. So wie heute. Heute hatte ich nämlich einen Meltdown und wünschte mir nichts sehnlicher als einfach nur Licht. Sonne. Einen knallblauen Himmel. Wärme. Und so ein Blitzdings, das Will Smith in in der Sci-Fi-Reihe „Men in Black“ immer aus dem Jackett zieht, um dieses Wetter dann schnell wieder zu vergessen.
Zumindest ist ja endlich der furchtbarste Monat des Jahres rum. Hallo Februar, du bist zwar auch nicht viel besser, aber wir steuern auf den Frühling zu – meine zweitliebste Jahreszeit nach dem Sommer. Immerhin konnte ich den Januar etwas erträglich gestalten. Naja, was heißt erträglich – in diesem Jahr war die zweite Hälfte einfach nur der Kracher. Von Winter, Gepiesel und Depri-Stimmung keine Spur. Klar, ich war ja nicht in Hamburg. Nicht mal in Deutschland. Sondern ganz weit weg. Ich bräunte mich am karibischen Meer in der mexikanischen Sonne. Das ist zwar erst eine Woche her, aber es fühlt sich an wie ein Jahr. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich die Sonne vermisse – das ist schon extrem. Und es ist noch viel schwieriger, diese Sehnsucht zu bekämpfen. Weil ich mich hier gerade so sehr fehl am Platz fühle.
Es wäre irgendwie schon super, wenn man die Karibik schnell mal hier her schnipsen könnte. Aber geht leider nicht. Schade. Würde man das können, würde wohl keiner drauf verzichten. Wäre ja auch totaler Schwachsinn, weil es ja erhebliche Vorteile mit sich bringen würde. Zum Beispiel könnte man so einer Winterdepression entgehen. Nun gut, was quatsche ich hier von Zauberei?! Alles bleibt so wie es ist. Back to grey reality. Wie also schaffe ich mir eine bessere Stimmung?
Da kann eigentlich nur eines helfen: Es sind die kleinen Dinge, die meine Laune anheben – wie gutes Essen aus dem Sunshine-Land. Und ich sage euch: Ich habe da drüben so einiges verschlungen. Denn alles, was mir auf den Teller drapiert wurde, war einfach nur göttlich. Ehrlich. Nicht übertrieben. Das Essen hier und dort drüben – wow, das sind einfach zwei komplett unterschiedliche Ligen.
Am liebsten aß ich die Tostadas de Atun. Die hätte ich tatsächlich durchgehend essen können. Ich hätte nichts anderes gebraucht – na gut, Ceviche auch noch. Aber ich wäre die zwei Wochen mit diesen beiden Gerichten völlig glücklich gewesen. Und weil ich so happy damit war, wollte ich die Tostadas unbedingt nachmachen. Zum Glück hatte ich am Wochenende Gäste da, die Verkoster herhalten mussten. Wenn sie mich jetzt nicht eiskalt angelogen haben, dann kann ich „Oh, man, ist das lecker. Das machen wir nach“ ja wohl als Erfolg deuten, oder?
Zutaten für 12 Tostadas:
- 120 Gramm Thunfisch
- Guacamole (Rezept hier)
- 80 ml Mayonnaise
- halbe rote Chili, am besten Jalapeno
- 120 Gramm Maismehl (keine Polenta, die ist viel zu grob, sondern richtiges Mehl)
- 170 Ml warmes Wasser
- Wasser
- Sesamöl
- Salz
- 1 Zwiebel
- 1 EL Mehl
- Sonnenblumenöl zum Frittieren
Zubereitung:
Den Thunfisch in dünne Scheiben schneiden, die Guacamole nach dem Rezept zubereiten. Mayo zusammen mit der Chili pürieren, mit Salz und Limettensaft abschmecken. Einen Topf mit Öl erhitzen auf 160 Grad. Die Zwiebeln pellen, halbieren und in halbe Ringe schneiden. In eine Schüssel geben, durchmischen, mit dem Mehl und etwas Salz vermischen. Frittieren und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Maismehl mit Salz in einer Schale vermischen, Wasser portionsweise hinzufügen und gut kneten, ca. zwei Minuten lang. Der Teig soll fest sein, aber nicht mehr kleben. Nun ca 12 Kugeln formen, mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken (der Teig trocknet leider schnell aus).
Den Teig nun zu circa 12 cm große Tortillas formen. Wer wie ich keine Tortillapresse hat, nimmer zwei Töpfe, belegt beide Seiten mit Alufolie und presst den Teig dann kräftig dazwischen. Der Teig sollte nicht dicker als 2 bis 3 Millimeter sein. Dann in einer Pfanne ohne Öl anrösten, bis er bräunlich ist.
So, nun hat man eine ganz normale Tortilla. Um daraus Tostadas zu machen, füllt man einen Topf mit Öl und frittiert die Tortillas.
Herausholen, auf Krepp abtropfen lassen – und dann belegen. Erst Guacamole verteilen, dann den Tunfisch darauflegen, etwas salzen, ein paar Tropfen Sesamöl darauf verteilen. Chilimayo drauf setzen und mit Röstzwiebeln belegen.
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