Ceviche vom Wolfsbarsch mit Süßkartoffel und Koriander

Ceviche vom Wolfsbarsch mit Süßkartoffel und Koriander

Was ist eigentlich das große Glück, von dem immer alle sprechen? Ich denke, dass es das an sich so gar nicht gibt, sondern, dass es aus vielen verschiedenen kleinen Freuden des Lebens besteht. Wie das Reisen, tollen Konzerten, einem Beruf, der zu einem passt, gutes Essen und vielen anderen Dingen, die man genießen sollte. Genießen… – so ein abstraktes Wort. Was ist das überhaupt?

Ich denke, es geht vor allem um bewusstes Leben. Jede Sekunde des wirklich kurzen Lebens zu sehen und zu spüren, sich dieser Zeit zu freuen. Sicherlich fällt dies schwer, weil man darauf gar nicht geschult ist. Und da muss ich sagen: Wie schlimm klingt eigentlich der letzte Satz, der mir da (traurigerweise!) so nonchalant von den Fingern geglitten ist  – mit diesem Wort „geschult“? Aber es ist so: Während wir als Kinder die Welt selbstverständlich im Jetzt erleben und dort verharren, neugierig sind, verlernen wir es wieder mit jedem Jahr, das wir altern. Ich würde sagen, es fängt im Studium an: Man muss funktionieren, hetzt von Termin zu Termin – egal, ob im Job oder Privaten. Dabei vergisst man oft sich selbst – und genießt nicht, weil ja die Zeit fehlt.

Wer nimmt sich schon Stunden oder sogar nur Minuten und setzt sich einfach mal auf eine Parkbank und beobachtet… Enten, die gründeln, die Menschen, die sich verliebt ansehen, der Grashalm, der vom Wind gestreift wird? Bewusst. Ohne abzuschweifen. Kaum jemand. Weil wir es nicht können. Wir sind zu viel im Gestern und im Morgen. Dabei findet das Leben genau JETZT statt, es ist immer jetzt – und dieses JETZT verpassen wir, wenn wir uns nicht rückbesinnen.

Ui, ich bin ganz schön weit abgekommen vom Thema, nicht wahr? Naja, eigentlich nicht (und eigentlich ist so ein Blog auch ein bisschen Tage- bzw. Gefühlsbuch). Denn auch Essen sollte man genießen (!!), ohne im Kopf bereits beim Abwasch zu sein – und sich zu überlegen: „Habe ich eigentlich noch genug Spüli im Schrank?“

Natürlich gibt es Gerichte, bei denen man ganz locker schon an den nächsten Einkauf denken kann, aber dieses Ceviche gehört natürlich nicht dazu.

Was das genau ist? Fast roher Fisch, der gern zusammen mit Avocado, Süßkartoffel oder Paprika, Zwiebeln und auch anderen Zutaten in Peru serviert wird. Eine Art Nationalgericht dort. Gegart wird er im Saft von Zitrusfrüchten – mindestens 20 Minuten. Dadurch denaturiert das Eiweiß ähnlich wie beim Garprozess.

Viel Spaß beim Genießen!

Zutaten für zwei Portionen:

  • 1 kleine rote Zwiebel
  • 200 Gramm Wolfsbarsch
  • 2 Limetten
  • 1 Orange
  • 1 kleine Süßkartoffel (10 cm lang, 5 breit)
  • Salz
  • 1 halbe rote Chili
  • halbe Handvoll Koriander

Zubereitung:

Die Limetten und die Orange auspressen und in ein Gefäß füllen. Den Barsch in mundgerechte kleine Stücke schneiden und in den Saft geben. Salzen. Eine Stunde lang zugedeckt im Kühlschrank ziehen lassen.

In der Zwischenzeit die kleine Süßkartoffel schälen und kochen. Die Stichprobe machen, denn jede Kartoffel ist anders. Bei meiner hat es 15 Minuten gedauert., bis sie durch war. Dann in ca. 0,5 bis 1 Zentimeter große Stückchen schneiden.

Die Zwiebel in Ringe schneiden, den gewaschenen Koriander und die Chili fein hacken.

Den Fisch aus dem Kühlschrank holen und alles hinzufügen. Umrühren und mit Salz abschmecken.



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